Spontan oder auf Einladung treffen sich Menschen in einem Raum. Oftmals sieht man sich zum ersten Mal. Man trifft sich zum Aufstellen, weil man etwas wissen will. Über sich, über andere ,über Beziehungen, über Familienverhältnisse, über eigene Gefühle, über die Entwicklung am Arbeitsplatz, über eine Unternehmens- oder Firmenentwicklung, wie ein Projekt vorangehen soll, wie man eine Aufgabe lösen könnte. Es gibt eigentlich fast nichts, was man nicht aufstellen könnte.

 

Das Aufstellen ist wörtlich. Man sitzt in einem Kreis um eine Fläche herum. Der oder die/ der, die aufstellt, hat sich vorher überlegt, wie er seine Sache darstellen kann, indem er Dinge daraus aufstellt. ( bei grösseren Fragen hat er dazu zuvor mit dem Moderator/der Moderatorin beraten) Jetzt wählt er pro Ding oder Person eine ihm passende Person aus dem Kreis aus und führt sie auf die Fläche, an die Stelle, die ihm passt. Er richtet sie aus: wohin schaut sie, wie steht sie. Und dann holt er Ding um Ding/Person um Person/ weitere Personen aus dem Kreis und positioniert sie ebenso.

 

Jeder der aufgestellten Personen hat nur eine Nummer bekommen. Alle Aufgestellten gemeinsam stellen jetzt als Ansammlung von Menschen eine bestimmte Struktur dar: wie sie zueinander stehen, wie sie aufeinander schauen. Nur der/die Aufstellende weiss, wer was oder wen darstellt , wer oder was sich hinter einer Nummer verbirgt. Und dazu noch die Moderatorin, der Moderator (und die Supervisorin oder der Supervisor )die die Aufstellung anleiten.

 

Die Aufgestellten werden von nun an  alle nur mit der Nummer aufgerufen oder angesprochen. Denn  nun gilt es, herauszufinden, wie sie zueinander stehen, was sie dabei emphfinden, ob sie sich da gut oder wie fühlen, ob sie eher den zugeteilten Platz verlassen würden und wohin sie dann am liebsten gingen. Alle Erfahrung zeigt, dass diese untereinander wildfremden Menschen sehr stimmig und zumeist sehr genau die Fragen oder Sachverhalte repräsentieren, wofür sie dort stehen. Dies durch ihre Empfindungen oder auch Gefühle, ob sie dort richtig stehen oder lieber woanders sein wollten, obschon sie das  Ding, den Grund, wofür sie da stehen, nicht kennen, aber für den oder die Aufstellende identifizierbar charakterisieren.

 

So machen sie 'verdeckt' Aussagen zum Anliegen, des oder der Aufstellenden. Er oder sie stellt sich mit der Aufstellung gewissermassen sein  Anliegen (vor) auf. Durch die Äusserungen der Aufgestellten, lernt er oder sie Probleme kenne, die ihm oder ihr oftmals zuvor verborgen waren. Oder entdeckt die wirklichen Agenten oder Motoren seines/ihres Anliegens. Da er oder sie aber eine Lösung für die Fragestellungen möchte, kann  nun die Aufstellung durch Veränderung der Struktur zum Ausgleich, zur Lösung geführt werden. Das wirkt sich auf die wirkliche Fragestellung, den Ausgangspunkt der Aufstellung aus und bringt - so alle Erfahrung mit dieser Arbeit - Lösungen für die Wirklichkeit.